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Seismik Niederrhein: Vibro-Truck rollen durchs Gemeindegebiet

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Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW (MWIKE NRW) hat angekündigt, dass 2D-seismische Untersuchungen die Region am Niederrhein auf ihr geothermisches Potenzial untersuchen. Am 14. November starten sogenannte Vibro-Trucks am Niederrhein, um den Untergrund bis in 3.000 Meter Tiefe zu erkunden. Dafür schicken Spezialfahrzeuge Schallwellen in den Boden, um ein ultraschallähnliches Abbild des Untergrundes zu erhalten.

Infoveranstaltung am 16. November in Straelen

Wozu die Untersuchungen dienen, wie die Technik funktioniert und wo die Messfahrzeuge in den kommenden Wochen entlangfahren werden, können Bürgerinnen und Bürger am 16. November auf dem Marktplatz in Straelen erfahren. Ab 12 Uhr steht hier eines der 21 Tonnen schweren Fahrzeuge zum Anschauen und Anfassen bereit, vibriert aber nicht, sodass kein Sicherheitsabstand nötig ist. Der Geologische Dienst NRW (GD NRW) betreut die Erkundung im Rahmen der geologischen Landesaufnahme im Auftrag des MWIKE NRW. Die Firma DMT GmbH & Co. KG aus Essen ist mit ihren Fahrzeugen mit den Messungen betraut. An Infoständen geben die Projektbeteiligten gerne Auskunft.

Drei Messlinien mit insgesamt ca. 75 Kilometern Länge sind geplant. Eine 50 Kilometer lange Linie beginnt westlich von Goch und verläuft unter anderem über Grefrath bis nach Viersen. Hierbei werden die Städte nicht direkt durchquert, sondern nur randlich gestreift. Zwei kürzere Linien kreuzen die Strecke: Die nördliche führt von Goch nach Uedem, die südliche verläuft von Straelen nach Geldern.

Webinare, Webseite und Social Media informieren

Eine Webinar-Reihe zum Projekt geht auf verschiedene Aspekte der geplanten Messungen ein und möchte den Bürgerinnen und Bürgern die Thematik näherbringen.
An diesen Terminen erklären Projektbeteiligte in Webinaren die Hintergründe und stehen für Fragen zur Verfügung:

•    13.11.2023, 17:30 Uhr: Möglichkeiten der geothermischen Nutzung (Ingo Schäfer, GD NRW)
•    15.11.2023, 17:30 Uhr: Was ist Vibrationsseismik? (Olaf Brenner, DMT)

Eine Anmeldemöglichkeit gibt es auf der Webseite www.seismik.nrw.de, die weitere umfangreiche Informationen über das Projekt bereitstellt.
Einen Blick hinter die Kulissen bieten die projekteigenen Social-Media-Kanäle jeweils unter @SeismikNRW auf Instagram, Facebook und X.

Hintergrund: geologische Landesaufnahme zur Erkundung des geothermischen Potenzials

Der GD NRW erhebt im Rahmen der geologischen Landesaufnahme wichtige Daten über die Strukturen im Untergrund. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, sodass Kommunen und Unternehmen für eigene regionale Projekte darauf aufbauen können. Grundlage der seismischen Messungen ist der Koalitionsvertrag der Landesregierung.

Um die hydrothermale Geothermie nutzen zu können, müssen geeignete wasserführende Gesteinsstrukturen im Untergrund vorliegen. Das heiße Tiefenwasser kann dann über eine Förderbohrung an die Oberfläche gepumpt werden. Nach der Nutzung der Wärme wird es anschließend über eine zweite Bohrung wieder in den Untergrund zurückgeführt.

Hydrothermale mitteltiefe und tiefe Geothermie

Die Wärme aus der Tiefe steht ganzjährig, witterungsunabhängig und rund um die Uhr zur Verfügung. Sie ist klima- und umweltfreundlich, benötigt wenig Fläche und kommt ohne fossile Brennstoffe aus. Somit ist sie als lokale Energiequelle unabhängig von den schwankenden Preisen auf den globalen Energiemärkten. Über Fernwärmenetze kann sie Haushalte, Gewerbe und auch Gartenbaubetriebe versorgen. In den benachbarten Niederlanden wird Erdwärme unter geologisch sehr ähnlichen Bedingungen wie am Niederrhein bereits genutzt.

Seismische Messungen

Bei der Messkampagne fahren drei Vibro-Trucks in einem Konvoi entlang festgelegter Messstrecken. Alle 20 Meter halten sie an und schicken über eine hydraulisch absenkbare Rüttelplatte für 1 bis 3 Minuten Vibrationen in den Untergrund. Diese werden von den verschiedenen Gesteinsschichten unterschiedlich reflektiert und von sogenannten Geophonen (ähnlich Mikrophonen) empfangen. Aus den gewonnenen Daten können Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler anschließend detaillierte 3D-Modelle des Untergrundes erstellen.

Mehr Infos unter www.seismik.nrw.de

Silhouette der Gemeinde Grefrath

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